Der luxemburgische Ministerpräsident und Chef der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, will Banken mit Problemen stärker unter die Arme greifen. “Dort, wo Rekapitalisierungsbedarf besteht, müssen wir dafür sorgen, dass rekapitalisiert wird”, sagte er im Deutschlandfunk. Neben Schuldenkrisen “in einzelnen Mitgliedstaaten der Eurozone” gebe es eine “noch nicht in vollem Umfang erkennbare Bankenkrise”. “Wir müssen beide Krisen angehen”, sagte Juncker.

Zugleich forderte er erneut, dass Banken nach erfolgten Rekapitalisierungen durch die öffentliche Hand eine Dividende an die einspringenden Staaten zurückzahlen sollten. Am Abend wollen die Finanzminister und Notenbankchefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) zu einem zweitägigen Treffen in Paris zusammenkommen, um unter anderem über die Regulierung der internationalen Finanzmärkte zu beraten.

Am späten Donnerstag warnte die US-Ratingagentur Fitch zuvor mehrere europäische Banken vor einer Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit. Betroffen könnten unter anderem die Deutsche Bank, die französischen Institute Crédit Agricole und BNP Paribas sowie die Schweizer Bank Credit Suisse sein. Deren Geschäftsmodelle kritisierte Fitch als besonders anfällig für die wachsenden Schwierigkeiten an den Finanzmärkten.