Der Mettlacher Keramikhersteller Villeroy & Boch hat für sämtliche Unternehmensbereiche ab April bis Ende des Jahres Kurzarbeit angekündigt.

Das teilte das Unternehmen Mittwoch mit. Der Grund sei ein starker Nachfragerückgang. Neben einem leichten Rückgang in Deutschland wären besonders die Aufträge aus den USA, England und Spanien stark eingebrochen, sagt Unternehmenssprecherin Almut Hähner-Ural. Betroffen von der Kurzarbeit seien 1800 der 3000 Mitarbeiter in Deutschland. Nicht in Kurzarbeit gehen leitende Angestellte, der Verkauf in den Outlets sowie der Vertrieb. Das Unternehmen führe die Produktion in allen Sparten deutlich zurück.

Kurzarbeit auch in Verwaltung

Für die Verwaltung habe Villeroy & Boch einen Tag Kurzarbeit pro Woche geplant. Die Produktion würde jeweils blockweise stillgelegt werden. Dabei sei für den Bereich Tischkultur vorerst ein zweiwöchiger Stillstand in den ersten zwei Aprilwochen vorgesehen, weitere Blöcke seien aber bereits angekündigt.

Zeit für Weiterbildung nutzen

Für den Bereich Bad und Wellness rechnet die Unternehmensführung mit insgesamt zwölf Wochen Produktionsstopp. Die erste Auszeit würde vom 13. April bis zum 3. Mai stattfinden. Ob und wie genau die Möglichkeiten der Kurzarbeit ausgeschöpft werden, hängt laut Hähner-Ural auch stark von der Erholung der Wirtschaft ab. „Wenn die Auftragseingänge wieder steigen, werden wir auch wieder zur vollen Produktion zurückkehren“, sagt sie. Villeroy & Boch hat angekündigt, das Kurzarbeitsgeld auf 73 Prozent beziehungsweise 80 Prozent aufzustocken.
Gleichzeitig will der Hersteller die betroffenen Mitarbeiter in Qualifizierungsmaßnahmen schicken.