Ein Jahr hat es gedauert – jetzt hat Airbnb auf Drängen von EU-Kommission und Verbraucherschützern seine Website und die Nutzungsbedingungen in Einklang mit dem EU-Recht gebracht.

Unter anderem zeigt die Online-Zimmervermittlung bei der Suche nach Unterkünften an bestimmten Daten jetzt den Gesamtpreis einschließlich aller Gebühren und Steuern an.  “Böse Überraschungen” auf erst später im Buchungsprozess angezeigten Seiten gehörten damit der Vergangenheit an, erklärte die EU-Kommission.

Vorbild für andere Buchungs-Plattformen

Věra Jourová, EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucher und Gleichstellung, erklärte: „Ich bin sehr erfreut, dass Airbnb bereit war, mit der Europäischen Kommission und den nationalen Verbraucherschutzbehörden zusammenzuarbeiten, um die Funktionsweise seiner Plattform zu verbessern.
Verbraucher können Hotels oder sonstige Unterkünfte schnell und bequem im Internet vergleichen und buchen.
Nun können sie sich auch darauf verlassen, dass der Preis, den sie auf der ersten Seite sehen, dem letztlich zu zahlenden Preis entspricht. Ich erwarte, dass andere Plattformen nachziehen.“

Die EU-Kommission hatte die Online-Zimmervermittlung im Juli 2018 nach einer Analyse von Verbraucherschutzbehörden auf die Missstände hingewiesen und Änderungen binnen anderthalb Monaten angemahnt.

Hier ein Überblick über die wichtigsten Verbesserungen und Änderungen:

  • Bei der Suche nach Unterkünften zu ausgewählten Daten sehen die Nutzer auf der Ergebnisseite den Gesamtpreis, einschließlich aller obligatorischen Gebühren und Abgaben (z. B. Servicegebühren, Reinigungsgebühren und lokale Steuern). Es gibt somit keine bösen Überraschungen mehr in Form von obligatorischen Gebühren, die auf später angezeigten Seiten erscheinen.
  • Airbnb weist deutlich aus, ob eine Unterkunft von einem privaten oder einem gewerblichen Anbieter auf den Markt gebracht wird wird .
  • Airbnb bietet auf seiner Website einen leicht zugänglichen Link zur Plattform für die Online-Streitbeilegung sowie alle erforderlichen Informationen im Zusammenhang mit der Streitbeilegung.

Airbnb hat auch seine Geschäftsbedingungen geändert:

  • Die Plattform stellt klar, dass die Nutzer das Recht haben, vor den Gerichten ihres Wohnsitzlandes gegen Airbnb zu klagen .
  • Sie wahrt das grundlegende Recht der Nutzer, einen Gastgeber im Fall eines persönlichen Schadens oder sonstiger Schäden zu verklagen .
  • Sie verpflichtet sich, nicht einseitig die Geschäftsbedingungen zu ändern, ohne die Verbraucher vorab klar zu informieren und ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, den Vertrag zu stornieren.