Zehnter Todesfall nach Erkrankungswelle in Altenheim

Im Zusammenhang mit einer rätselhaften Erkrankungswelle im Pflegeheim St. Katharinenstift in Hillesheim (Kreis Vulkaneifel) gibt es möglicherweise ein zehntes Todesopfer. Eine 61-jährige Bewohnerin des Stifts verstarb am Sonntagnachmittag in einem Gerolsteiner Krankenhaus, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer in Trier mitteilte. Ihre Leiche sollte noch am Montag obduziert werden. Auch die Leichen der anderen neun Verstorbenen waren von Rechtsmedizinern der Universität Mainz untersucht worden.

Die zuletzt Verstorbene war den Angaben zufolge Ende März mit den auch in den anderen Fällen aufgetretenen Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Nach einer längeren Behandlung auf der Intensivstation hatte sich ihr Zustand so weit verbessert, dass ihre Entlassung in dieser Woche vorgesehen war.

Natürliche und ungeklärte Todesursachen

Zwischen Ende März und Anfang April waren in einer Abteilung der Hillesheimer Pflegeeinrichtung 12 der 36 Bewohner erkrankt. Sie litten unter Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Auswurf. Seitdem starben mit dem neuen Fall insgesamt zehn der Erkrankten. Bei vier von ihnen geht die Staatsanwaltschaft inzwischen von natürlichen Todesursachen aus, die offenbar nichts mit der rätselhaften Erkrankungswelle zu tun haben. Bei fünf der obduzierten Leichname fanden die Rechtsmediziner dagegen bisher unerklärlich Veränderungen der Lungen und der Atemwege.

Analysen von Raumluftmessungen des Fresenius-Institutes zufolge wurden in mehreren Räumen und Lüftungsschächten des Heimes das Schimmelpilzgift Mykotoxin und chemische Verbindungen wie Mercacatane und Aziridin nachgewiesen. Die Verbindungen sollen zulässige Werte aber nicht überschritten haben. Die Analysen, die Ende vergangener Woche abgeschlossen wurden, werden von der Mainzer Rechtsmedizin bei der Untersuchung der Gewebeproben der Verstorbenen berücksichtigt.