Luxemburg hält sich fein raus
Veröffentlicht
von
KaptanListe
am 26/08/2004 um 00:08
Deutsche können sich in letzter zeit schwer entscheiden. Wollen sie die reform
oder die reform der reform? Ist oder war das leben vor oder nach der reform schöner?!
Außerdem: Wer darf denn überhaupt reformieren? Die regierung? Das volk?
Die unternehmer? Oder jeder einzelne bürger?
Wenn religion und kultur auf dem spiele stehen, ist natürlich auch die rechtschreibung
in gefahr, also alles, was recht und richtig ist.
Derlei fragen können auch nachbarn ziemlich beunruhigen. Also fragte der
DP-abgeordnete Xavier Bettel gleich mal seine neue erziehungsministerin, was denn
nun los sei mit der deutschen rechtschreibung. Immerhin gibt es ja ein paar leute
im großherzogtum, die in anspruch nehmen, diese sprache tatsächlich
zu beherrschen. Oder ein paar mehr, die diese lernen wollen oder sollen.
Die gefragte hat es sich freilich ganz einfach gemacht. Deutsch sei ja schließlich
nicht die Luxemburger nationalsprache. Da sollen die Deutschen doch lieber selber
zusehen, wie sie damit zurecht kommen.
Ist das nicht filosofische gelassenheit?! Abwarten und tee, pardon, bier trinken!
Vielleicht hätte sich ja mancher lieber gewünscht, dass BILD oder DER
SPIEGEL ab sofort in Luxemburg nicht mehr verkauft werden dürfen.
Aber wer weiß – vielleicht gibt es bald auch darüber eine EU-direktive!
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Die allererste EG-Verordnung überhaupt (Nr1/1958) legt fest, was ihre Amtssprachen sind (Französisch, Deutsch, Italienisch, Niederländisch). Diese Verordnung wurde bei jeder Erweiterung ergänzt. Was sie sicherlich *nicht* festschreibt, ist wie die Schriftform der jeweiligen Sprachen ausszusehen haben. Das machen die einzelnen Staaten mal schön unter sich aus! (Die Niederländer und Belgier/Flamen haben das immerhin auch vor ein paar Jährchen geschafft). Frohes Chaos!
Meffo
Soll doch jeder schwätzen oder schreiben, wie ihm der Schnawwel oder die Feder gewachsen ist!
Der ganze Drabbel fängt doch nur dann an, wenn irgendjemand behauptet, genau das, was er spreche, sei „Deutsch“!
Dieser „Deutsche“ muss aber erst noch geboren werden.