Staatsbürgschaft abgelehnt

Der ums Überleben kämpfende Touristik- und Handelskonzern Arcandor kann endgültig nicht mehr mit einer Staatsbürgschaft aus dem „Wirtschaftsfonds Deutschland“ rechnen. Der Lenkungsausschuss des Bundes hat sich am Montag gegen Bürgschaften und Kredithilfen aus dem Deutschlandsfonds für den angeschlagenen Handels- und Touristikkonzern Arcandor entschieden. „Das ist abgelehnt“, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Montag.

Die Chancen auf ein Ja des Ausschusses galten zuvor bereits als gering, da solche Hilfen für Unternehmen gedacht sind, die wegen der Finanzkrise in Schwierigkeiten geraten sind. Im nächsten Schritt muss die Regierung nun über einen Rettungsbeihilfekredit über 437 Millionen Euro für die Karstadt-Mutter entscheiden, mit dem Arcandor nach eigener Aussage das operative Geschäft für sechs Monate am Laufen halten könnte. Diese Entscheidung wird bis spätestens Mittwoch erwartet. Laut Arcandor droht andernfalls die Insolvenz.

Zu Arcandor gehören die drei Geschäftsfelder Einzelhandel (Karstadt), Tourismus (Thomas Cook) und Versandhandel (Primondo mit Quelle, Hess Natur). Für den Konzern arbeiten etwa 86 000 Menschen, davon 53 000 in Deutschland.