Wann als Werbungskosten absetzbar?
Veröffentlicht
von
KaptanListe
am 18/11/2004 um 00:11
Als Werbungskosten (« frais d’obtention ») werden betrachtet die Ausgaben, die getätigt werden in direktem Zusammenhang mit dem Ziel, Einkünfte zu erwerben, zu sichern oder zu erhalten (Art. 105, Absatz 1 L.I.R.).
Artikel 12 Absatz , Satz 2 L.I.R. bestimmt ein Aufteilungsverbot (« l’interdiction de ventilation »).
Wenn ein bestimmtes Gut oder eine bestimmte Ausgabe außer zu beruflichen Zwecken auch noch zu privaten Zwecken benutzt werden kann, so können sie nicht als Werbungskosten von der Einkommensteuer abgesetzt werden. (Es kann jedoch u.U. nichtsdestoweniger eine Abzugsfähigkeit als Sonderausgabe gegeben sein!)
Die Rechtsprechung anerkennt eine Aufteilung in “beruflich” / “privat” nur unter bestimmten Bedingungen:
- Die Trennung kann sauber vorgenommen werden.
- Ohne allzu große praktische Schwierigkeiten.
- Nach einer objektiven, von der Steuerbehörde nachvollziehbaren (!) Regel.
- Oder wenn die private Nutzung von geringer Bedeutung ist (unter 10 %).
Beispiele
Eine saubere Aufteilung kann bei der Nutzung eines Kfz nach einem zuverlässig geführten Fahrtenbuch (« un carnet de bord ») vorgenommen werden.
Zum Beispiel Abschreibung 60 % privat / 40 % beruflich, laufende Kosten 60 % / 40 %.
Die Schuldzinsen des Kfz-Darlehens gehen hierbei nicht in die Werbungskosten ein. Ebenfalls nicht die Wertänderungen oder Verluste bei Verkauf, außer bei einem Spekulationsgewinn.
(Letztere Punkte sehen umgedreht aus für einen Freiberufler, der das Kfz bilanziert hat, weil er es überwiegend beruflich nutzt).
Analoges gilt für die Nutzung des eigenen PCs, eines häuslichen Arbeitszimmers oder für die Beschaffung von Literatur oder Kleidung.
Was an beruflich eingesetzten Dingen ebenfalls privat genutzt werden kann (z.B. die Kleidung des Büroangestellten), ist nicht als Werbungskosten absetzbar.
Dabei wird von einer typisierten Betrachtungsweise ausgegangen (Welche Dinge sind typischer Weise für den privaten Gebrauch bestimmt?)
Wenn ein Steuerpflichtiger von dieser Betrachtung abweichen will (zum Beispiel kauft er eine Digitalkamera, die er nur beruflich nutzt), so muss er den beruflichen Gebrauch plausibel machen und ausdrücklich begründen.
Bei einem häuslichen Arbeitszimmer kommt es nicht auf den Nachweis an, ob es unbedingt für die Berufsausübung erforderlich ist. Sondern das Zimmer muss realiter existieren, klar vom Privaten abgetrennt und ausschließlich zur beruflichen Nutzung bestimmt sein (Also kein Bügelbrett im Arbeitszimmer eines Lehrers! Und auch kein Durchgangsbereich innerhalb der Wohnung.)
Kosten für die Ausbildung zu einem Beruf, der noch nicht ausgeübt wird (« frais de formation »), zählen hierbei zur Privatsphäre; zum Unterschied zu den Fortbildungskosten im derzeit ausgeübten Beruf (« frais de perfectionnement professionelle »).
Allgemeinbildung ist in dieser steuerlichen Sichtweise etwas, was man auch privat gut brauchen kann.
Ausgaben für entsprechende Literatur oder für Sprachenunterricht sind daher in der Regel nicht als Werbungskosten abzusetzen. Es sei denn, der Steuerpflichtige kann klar machen, dass die gekaufte Literatur oder der Fortbildungskursus ausschließlich beruflich genutzt werden kann (z.B. Wirtschaftsenglisch oder ein Statistikbuch).
Nach dem “Jugement Tribunal administratif” vom 6. August 1997 (No. 9574) sind sogar die Kosten eines Promotionsstudiums nicht als Werbungskosten geltend zu machen, weil der Doktortitel auch einen privaten Nutzen stifte.
Artikel 12 Absatz , Satz 2 L.I.R.
« Sans préjudice des dispositions relatives aux dépenses spéciales, ne sont déductibles ni dans les différentes catégories de revenus nets ni du total des revenus nets les dépenses ci-après énumérées:
1. les dépenses effectuées dans l’intérêt du ménage du contribuable et pour l’entretien des membres de sa famille. »
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Meffo
Frais d'obtention.
Dat sinn all déi Fraisen déi een huet fir eng Aarbëcht ze kréien, mee och déi Fraisen déi een huet fir déi Aarbëcht ze maachen an ze behalen, kënnen hei steierlech ofgesat ginn.
http://rtl.lu/modules/showarticle.rtl?id=33662&path=news&subpath=newsdossier
Meffo
Man muss jetzt also auch hier aufteilen zwischen beruflich bedingt bzw. relevant zur Erzielung der betr. Einkünfte / privatbezogener Aufwand.
Wie das aber konkret funktionieren soll, ist eher unklar,
http://www.steuernetz.de/topthema/TT490.html
Hamisso
1.)
Formation professionelle – Art. 12 L.I.R.
Perfectionnement professionel – Art. 105 L.I.R. (45 L.I.R.)
Jugement Tribunal administratif du 1er décembre 1999, no.11298 du rôle (extraits)
„Les frais de formation professionnelle („Ausbildungskosten“) englobent toutes les dépenses faites en vue d’acquérir les connaissances requises pour l’exercice futur d’une profession ou le changement de profession et rentrent dans le cadre des dépenses mixtes au sens de l’arcticle 12. 1 L.I.R. et ne sont dès lors déductibles.
Ils se distinguent des frais de perfectionnement professionel („Fortbildungskosten“) qui comprennent les dépenses faites par le contribuable pour actualiser ses connaissances professionelles, mieux répondre aux exigences de sa profession par une qualification améliorée ou faciliter son avancement dans sa profession, sans que les modifications dans sa situation professionelle qui s’ensuivent n’impliquent un changement fondamental concernant la profession exercée. Au vu du lien causal direct entre les frais ainsi engagés et l’activité du contribuable, les frais de perfectionnement professionnel rentrent dans le champ des frais d’obtention au sens de l’article 105 L.I.R.
Cette notion de perfectionnement professionel ne doit pas d’être interprétée avec une rigueur excessive, les efforts des salariés en vue de l’amélioration de leurs connaisances et performances professionelles correspondent à l’intérêt bien compris de l’économie nationale et partant de la société en général (cf. Herrmann, Heuer, Raupach, EStG-Kommentar, § 9, Anm. 270 et références de jurisprudence y citées). (...)
2.)
Frais d’un doctorat – Art. 12 L.I.R.
Jugement Tribunal administratif du 6 août 1997, no.9574 du rôle (extraits)
S’il est indéniable que l’obtention d’un titre académique de docteur est généralement utile et favorable pour l’activité professionelle du contribuable, il n’en reste pas moins qu’un tel titre lui procure une position professionnelle, sociale et économique élevée, de sorte que des considérations et intérêts se situent également du côté personnel et privé.
En l’espèce, les dépenses en cause s’analysent donc en définitive en des dépenses ayant un caractère mixte, qui sont provoquées tant par des motifs d’ordre privé, que par des motifs d’ordre professionnel.
Dès lors, en raison de leur caractère mixte, les dépenses dont question tombent sous l’interdiction de déduction formulée par l’article 12. 1 L.I.R., étant donné encore que le demandeur n’a pas rapporté la preuve, d’après des critères objectifs et contrôlables, d'une possibilité de ventilation nette entre les deux parties liées respectivement à la vie privée et à l’activité professionnelle et intimement entremêlées. (...)
1.)
Ausbildungskosten sind im Sinne Art. 12 Abs. 1 Einkommensteuergesetz gemischte Ausgaben (d.h. sowohl privat wie auch beruflich). Gemischte Ausgaben, die sich nicht sauber nach objektiven Kriterien aufteilen lassen, sind nicht abzugsfähig.
Abzugsfähig als Werbungskosten sind nur Fortbildungskosten, die in direktem Zusammenhang mit dem ausgeübten Beruf stehen.
2.)
Wenn auch der Doktortitel unbestreitbar das berufliche Fortkommen begünstigt, so erhöht er aber auch die berufliche, soziale und wirtschaftliche Position, so dass es sich also hier um eine gemischte Ausgabe handelt – es sei denn, es lässt sich anhand objektiver Kriterien eine Aufteilbarkeit der Kosten nachweisen.
Hamisso
Lehrer und auch viele Angestellte sind für ihre berufliche Tätigkeit auf die Lektüre einer Tageszeitung angewiesen. Die Finanzämter aber lehnen eine Anerkennung der Kosten hierfür ab. Ein Lehrer aus Baden-Württemberg, der seine Tageszeitung zur Unterrichtsvorbereitung nutzt, wollte sich damit nicht abfinden und zog bis vor den Bundesfinanzhof.
Doch auch die obersten Steuerrichter zeigten wenig Verständnis: Aufwendungen für den Bezug einer regionalen oder überregionalen Tageszeitung zählen zu den privaten Lebenshaltungskosten und sind deshalb nicht abzugsfähig.
Nach objektiven Kriterien kann nicht bestimmt werden, in welchem Umfang die Zeitung beruflich und privat genutzt wird. Deshalb ist es leider auch nicht möglich, zumindest einen beruflichen Anteil geltend zu machen (BFH-Beschluss vom 7. 4.2005, Az. VI B 168/04).