In Zeiten der Klima- und Energiekrise erweist sich die Nutzung erneuerbarer Energien als wesentlicher Bestandteil eines wichtigen Mentalitätswandels. In Luxemburg lautet die Devise daher ganz klar “Tschüss Co2, hallo erneuerbare Energien!”. So ist der Wind innerhalb weniger Jahre zur wichtigsten Quelle für den im Land erzeugten Strom geworden. Dabei ist das Potenzial der Nutzung von Luftströmen noch nicht ausgeschöpft.

So sind derzeit 62 Windkraftanlagen in Betrieb (76 % davon sind weniger als 10 Jahre alt), und bis Ende des Jahres sollen acht neue Anlagen ans Netz angeschlossen werden. Dies würde einige weitere Megawatt zusätzlich zu den 5.000 neuen Photovoltaikanlagen sichern, die bis 2023 erwartet werden.

Wie Claude Turmes in einer Antwort des Parlaments mitteilte, werden derzeit 400 GWh Strom aus Windkraft erzeugt. Diese Bilanz übertrifft die ursprünglichen Erwartungen des Energieministeriums und ermöglicht allein die Versorgung von etwa 11.500 Familien, ohne auf fossile oder nukleare Energie zurückgreifen zu müssen.

Wälder bleiben erhalten

In der kommenden Zeit werden sich die Bemühungen des Staates (und der privaten oder öffentlichen Investoren) nicht so sehr auf die Anzahl der installierten Windkraftanlagen konzentrieren. Denn in einem Land, in dem der Quadratmeter Fläche so teuer ist und die Landnutzung besser kontrolliert werden muss, erscheint es laut Claude sinnvoller, die Produktionskapazität der bestehenden Windkraftanlagen zu erhöhen. Ein Wechsel der Turbinen und Technologien (“RePowering”) könnte unter anderem sicherstellen, dass zukünftige Windkraftanlagen nicht inmitten der luxemburgischen Wälder aufgestellt werden müssen.

Die Entscheidung, sich in den Wäldern niederzulassen, wird bei unserem deutschen Nachbarn jedoch weiterhin Bestand haben. Und dies trotz einiger ökologischer Auswirkungen, die von einigen Naturschützern kritisiert werden. Die hohen Windräder mit ihren riesigen Flügeln und den dazugehörigen Betonfundamenten sowie die Zufahrtswege für die Baumaschinen haben ihrer Meinung nach nichts inmitten der Tier- und Pflanzenwelt des Waldes zu suchen.

Nach Aussage des Ministers werden bei der Auswahl der Windkraftanlagen von morgen eher Standorte bevorzugt, die “in der Nähe von Industriegebieten oder entlang von Verkehrsinfrastrukturen” liegen. In der Tat wären die im PNEC (Nationaler Klima- und Energieplan) für 2030 festgelegten Ziele für den Ausbau der Windenergie erreichbar, auch ohne in Waldgebiete einzugreifen.

Luxemburg hat auch begonnen, sich mit anderen (nordeuropäischen) Ländern zusammenzutun, um mit ihnen Partnerschaften einzugehen, damit sie von der Offshore-Windenergie profitieren können.

 

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