Infrabel, das belgische Unternehmen, das für die Instandhaltung und den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur zuständig ist, weihte am Freitag, den 26. August in Heinsch sein Unterwerk ein: eine Hauptstromquelle mit 25.000 Volt für die Linie 162, die Namur mit der Grenzgemeinde Sterpenich verbindet.

Diese Inbetriebnahme ist für die Grenzgänger, die jeden Tag von Belgien aus mit dem Zug in Richtung Großherzogtum fahren, äußerst wichtig. Mathieu Rosion, leitender Projektingenieur bei Infrabel, erklärt: “Bisher wurde der südliche Teil der Strecke 162 mit 3.000 Volt Gleichspannung versorgt. Daraufhin wurde beschlossen, die Spannung zu ändern und auf 25.000 Volt Wechselspannung umzustellen, um eine höhere verfügbare elektrische Leistung zu haben. Diese Maßnahme wird es der SNCB ermöglichen, schnellere, mehr und sogar schwerere Züge im Güterverkehr einzusetzen“.

Schnellere und häufiger verkehrende Züge

Durch diese Modernisierungsarbeiten an der technischen Ausstattung und vor allem an den Gleisen konnten die Last, die Geschwindigkeit und die Häufigkeit des Zugverkehrs auf dieser stark befahrenen Strecke erhöht werden. Dies ermöglicht eine größere Flexibilität beim Zugverkehr und den Einsatz schwererer Züge und dies bei einer höheren Geschwindigkeit” auf diesem 66 km langen Abschnitt.

Außerdem wurden Ausbesserungen und Renovierungen an einigen Brücken und Tunneln durchgeführt.

Von nun an werden einige Züge auf dieser Strecke, die die Linien 161 (Ottignies – Namur) und 162 (Namur-Grenze) umfasst, langfristig mit bis zu 160 km/h fahren können. Laut Infrabel (zuständig für die belgische Infrastruktur) bedeutet diese Änderung einen Zeitgewinn von 20 Minuten. Eine Fahrt von Luxemburg nach Brüssel dauerte bislang knapp drei Stunden.

Eine Investition und Modernisierungsarbeiten, die den luxemburgischen Minister für Mobilität François Bausch sehr erfreut haben, da er diese Initiative begrüßt: “Ich kann die belgischen Nachbarn nur dazu beglückwünschen, dass sie diese Investition getätigt haben”. “Dadurch wird die Kapazität auf diesem Abschnitt erhöht. Wir werden somit neue Möglichkeiten für die belgischen Grenzgänger haben. So könnte man einige CFL-Züge über Arlon hinaus in Richtung Stockem verlängern, einer Region, in der sich viele belgische Grenzgänger befinden”.

150 Millionen Euro für Baumaßnahmen

Diese Umstellung auf 25 kV hat Luxemburg in seinem Netz bereits 2018 vollständig durchgeführt. Dies ist auf belgischer Seite nicht der Fall. Die Teams von Infrabel und ihrer Tochtergesellschaft TUC Rail haben 2010 eine Mammutbaustelle in Angriff genommen, um die Reisezeit zwischen den beiden Nachbarländern zu verkürzen, insbesondere durch die Re-Elektrifizierung. Gesamtkosten des Vorhabens auf belgischer Seite: etwa 150 Millionen Euro, davon etwa 30 Millionen aus EU-Mitteln.