Ein europäischer Vergleich der Pro-Kopf-Investitionen in die Schieneninfrastruktur stellt der luxemburgischen Verkehrspolitik ein gutes Zeugnis aus. Das Großherzogtum war vergangenes Jahr erneut Spitzenreiter mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 575 Euro pro Einwohner. Dies sagt die deutsche “Allianz pro Schiene”, eine gemeinnützige Interessenorganisation zur Förderung und Verbesserung des Schienenverkehrs.

Besonders im Vergleich zu seinen Nachbarländern schneidet Luxemburg sehr gut ab. Die Pro kopf-Investitionen sind mehr als doppelt so hoch wie die der drei Nachbarländer Belgien (126 Euro), Deutschland (114 Euro) und Frankreich (46 Euro) zusammen, belegen die Zahlen.

 

“Ich freue mich sehr darüber, dass Luxemburg es erneut geschafft hat Erstplatzierter zu werden. Unsere verkehrspolitischen Prioritäten liegen auf Investitionen in die Infrastruktur, um die Verkehrswende voranzutreiben. Nur mit einem effizienten und qualitativ hochwertigen Schienennetz ist eine Verkehrswende möglich”, so der Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten François Bausch.

Das Luxemburger Netz ist stark ausgelastet

Dass Investitionen in die Schiene notwendig sind beweist die starke Belastung des Netzes. Mit einer Länge von etwas mehr als 670 km gehört das luxemburgische Schienennetz nicht zu den größten in Europa. Täglich verkehren dort aber mehr als 1.000 Personen- und Güterzüge dort, viele davon von oder nach Belgien, Deutschland und Frankreich.

Es gibt keine Strecke, die nicht von dieser Anziehungskraft betroffen ist. Ob in den Norden, Süden, Westen oder Osten des Landes oder in die Grenzländer, jedes Ziel zieht mehr und mehr Menschen an.

Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden soll die CFL-Infrastuktur ausgebaut werden. Im nationalen Mobilitätsplan sind daher Projekte vorgesehen wie die Erweiterungen der Trasse in Richtung Trier beziehungsweise die der Gleise bei Petingen im Südwesten. Darüber hinaus werden die beiden Zugstrecken Richtung Belgien im Westen und Norden ausgeweitet. Auch die Gleise, die von Bettemburg nach Frankreich führen, werden ausgebaut werden.

Auch die Zahl der Zugbenutzer nimmt zu. So transportierte die CFL im vergangenen Jahr 22 Millionen Personen. Eine Zahl, die auch auf die Einführung des gebührenfreien öffentlichen Transports zurückzuführen ist, der viele Kunden zum Umstieg vom Auto auf den Zug bewegte. So stieg die Zahl der Kunden der 2022 um 6 Millionen.

Geplantes Budget von 7 Milliarden Euro

Von den laut “Allianz pro Schiene” beschriebenen Investitionen von 575 Euro pro Kopf ist der grösste Teil für Arbeiten in Luxemburg vorgesehen. Gerade mal 5 Euro dieser Summe betreffen grenzüberschreitende Projekte.

Um alle geplanten Arbeiten insgesamt durchführen zu können stellt der Staat der Luxemburger Bahn für den Zeitraum 2025 bis 2039 7 Milliarden Euro zur Verfügung.

Außerdem wird die CFL bald ihr neues Material in Betrieb nehmen. Es wird sich um Züge handeln, die über mehr Fahrgastkapazität verfügen und zuverlässiger sind. Diese “Coradia Stream High Capacity-Triebwagen” befinden sich noch in der Testphase und sollen nächstes Jahr in den Einsatz gehen. Das sind 34 brandneue Züge, die in den kommenden Jahren schrittweise eingesetzt werden sollen.

 

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