“Wir werden Luxemburg nicht wegen seiner Strände verkaufen und dann sehen, dass die Besucher enttäuscht wieder abreisen!” Aber nur weil es kein Meer gibt, heißt das nicht, dass das Großherzogtum nicht von sich selbst als erstklassiges Reiseziel träumen sollte. Nach den beiden Jahren der Covid-Krise sind die Besucherzahlen wieder in die Höhe geschnellt.

Das Jahr 2022 endete mit 1,5 Millionen Übernachtungen in den Hotels des Landes (+20 % im Jahresvergleich) und 1 Million auf den Campingplätzen (+44 %). Nicht zu vergessen ist der Boom bei Aufenthalten in Jugendherbergen (+80% im Vergleich zu 2021). Insgesamt schätzt Tourismusminister Lex Delles, dass Luxemburg im letzten Jahr 34% mehr Besucher verzeichnen konnte. Und keine Frage, dass diese Dynamik nicht genutzt werden kann.

Nachdem der Minister in den Jahren 2020 und 2021 bei den Residenten und Grenzgängern für das Land geworben hat, will er nun die Zielgruppe erweitern. Vor allem aber, indem er genau ins Schwarze trifft. Es kommt nicht in Frage, Vorteile anzupreisen, über die das Gebiet nicht verfügt. Gemeinsam mit den Akteuren des Sektors will Lex Delles “Entdecker”, “Naturliebhaber”, “Freizeitliebhaber” und Urlauber ansprechen, die hier oder dort für ein Wochenende oder einen Kurzurlaub Halt machen könnten.

70 Mio. € in 5 Jahren

Bevölkerung, Gebiete, Wirtschaft: Das sind also die drei Säulen der neuen Werbekampagne “Lëtzebuerg, dat ass Vakanz”. Von den Kreuzfahrten auf der Marie-Astrid entlang der Mosel über die 200 km langen Wanderwege auf den Spuren der Befreiungstruppen bis hin zu den grünen Reizen des Öslings oder des Müllerthals, der Originalität der neuen Unterkünfte, die entlang des Minett-Trails eingerichtet wurden, oder dem Angebot der CFL für Wanderer/Fußgänger: Die Vielfalt des Angebots auf kurzen Strecken wird ein neues Publikum ansprechen.

Der luxemburgische Staat beabsichtigt außerdem, die Entwicklung seines Outdoor-Angebots zu begleiten, insbesondere mit einem Schwerpunkt auf Glamping oder dem Empfang von Wohnmobilen.

Für all diese Ambitionen wurden Mittel auf den Tisch gelegt. So wurde ein Finanzrahmen von 70 Millionen Euro eröffnet, um die nationalen Tourismusakteure bei ihren Projekten zu unterstützen. Diese Summe soll von 2023 bis 2027 destilliert werden.

Lex Delles träumt bereits von einem "Rekordjahr 2023", das noch besser als 2019 ausfallen soll. Und die ersten Indikatoren stimmen ihn optimistisch: Das erste Quartal war für die Tourismusakteure gut und das Osterwochenende war besonders belebt. Das beweist das Lächeln des Luxembourg City Tourist Office der Hauptstadt, das von Karfreitag bis Ostermontag fast 2.030 Besucher in seinen Räumlichkeiten sah, 30 % mehr als im letzten Jahr an diesem Tag, der den Saisonstart markiert.