Nein, Solarpaneele wachsen nicht nur auf den Dächern von Wohnhäusern und Fabriken oder über einigen Parkplätzen. Der Beweis: 2021 weihte ArcelorMittal in Differdange eine 25.000 m² große Photovoltaikanlage ein, die auf einem ehemaligen Kühlbecken schwamm. In Zukunft werden zukünftige Kraftwerke sogar über Wiesen und Feldern mit UV-Licht Strom erzeugen.

Um diese Ansiedlungen auf dem Land zu erleichtern, hat das Energieministerium einen umfassenden Aufruf zur Einreichung von Projekten gestartet. Die Landwirte sollten Grünflächen melden, die sie für die Installation von Solaranlagen nutzen könnten, ohne die Biodiversität darunter zu beeinträchtigen, und die es den Betrieben ermöglichen sollten, ein Nebeneinkommen aus der Nutzung ihrer Flächen zu erzielen. Insgesamt wurden 14 Projekte ausgewählt.

In Kürze werden also auf rund 74 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche Einheiten installiert, die 52,7 MW erneuerbaren Strom liefern können. Diese sogenannten “Agrarvoltaikanlagen” werden auf so unterschiedlichen Flächen wie Wiesen, die bisher für die Futtermittelproduktion oder die Fütterung von Hühnern genutzt wurden, Weideflächen, Kulturen oder sogar für die Obstproduktion errichtet. All diese Pflanzen und Tiere werden in naher Zukunft mehr im Schatten leben können.

Größere Energieunabhängigkeit

Bei der Erläuterung der Initiative ging Claude Turmes auch auf die Art der Anlagen ein, die bald mit staatlicher Unterstützung auf den Feldern “blühen” werden. Es wird sowohl Tracker (bewegliche Paneele, die dem Lauf der Sonne folgen) als auch fixe Panele mit nur einer Ausrichtung oder vertikale Doppelstrukturen geben.

Für den Minister ist diese Aktion ein Beweis dafür, dass die luxemburgischen Landwirte, wie auch Privatpersonen und Industrieunternehmen, “bereit sind, vollwertige Akteure beim Übergang zu einer sauberen und lokal erzeugten Energieproduktion zu werden. Dadurch kann das Land seine Unabhängigkeit von den Ländern, die fossile Energieträger exportieren, stärken”.

Es sei darauf hingewiesen, dass die vorgeschlagenen Projekte unter keinen Umständen mehr als 10% der Fläche eines Eigentümers einnehmen durften (um die nationalen landwirtschaftlichen Produktionskapazitäten nicht zu verringern).

Darüber hinaus wird das luxemburgische Umweltministerium die Auswirkungen auf die Natur untersuchen, die die Einführung der Solarpaneele haben wird. Auf den ersten Blick und nach den Erfahrungen, die andere Länder bereits gemacht haben, kann die “agri-PV” positive Auswirkungen auf die Ernteerträge und die mikroklimatischen Bedingungen haben, insbesondere in Zeiten mit Niederschlagsdefiziten.

Im Jahr 2022 deckte die Stromerzeugung “made in Luxembourg” gerade einmal 19% des nationalen Stromverbrauchs. Die Solarenergie trug zu einem Fünftel der insgesamt ins Netz eingespeisten Gigawatt aus erneuerbaren Quellen bei.

 

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